Bionic Production GmbH saniert sich im Insolvenzverfahren
- Vorläufiger Insolvenzverwalter Marc-André Borchert von der SBL Rechtsanwaltsgesellschaft führt Betrieb vollumfänglich fort
- Rechtsanwälte Jan Kind und Marc Heinrich von der Sozietät Esche Schümann Commichau beraten Geschäftsführung bei Sanierungsbemühungen
- Saxenhammer mit Team um Martin J. Neumann beginnt mit strukturiertem Investorenprozess
- Unternehmen entscheidet sich bewusst für Sanierung im Insolvenzverfahren
Die Bionic Production GmbH soll nach dem Willen ihrer Geschäftsführung und der sie unterstützenden juristischen Berater, den Rechtsanwälten Jan Kind und Marc Heinrich von der Sozietät Esche Schümann Commichau, im Kern erhalten werden. Der erfahrene Sanierungsexperte Marc-André Borchert von der Kanzlei SBL ist dem Unternehmen vom Amtsgericht Lüneburg als vorläufiger Insolvenzverwalter zur Seite gestellt. Rechtsanwalt Borchert ist zuversichtlich: „Der Geschäftsbetrieb wird derzeit in vollem Umfang fortgeführt. Die Technologie ist beeindruckend“, sagt er. Ein Investor soll nach der Sanierung das dann entschuldete Unternehmen übernehmen und fortführen können.
Bionic Production agiert als hochinnovativer Full-Service-Partner im Bereich des bionischen 3D-Drucks und beliefert etablierte Kunden in der Verteidigungs-, Automobil-, Luft- und Raumfahrt- sowie Maritimen Industrie. Neben dem stationären 3D-Druck hat sich das Unternehmen in den letzten 2 Jahren auf die Entwicklung von dezentralen Fertigungslösungen im Hard- und Softwarebereich konzentriert. Vor diesem Hintergrund wurde eine mobile 3D-Druck-Containerlösung entwickelt, die gleichzeitig eine konventionelle CNC-Bearbeitung in einem einzigen Bauraum ermöglicht. Die Mobile Smart Factory ist damit eine disruptive Lösung für die Ersatzteilversorgung dank On-Site Production on Demand und löst akute Probleme in der Supply Chain. Darüber hinaus wurde eine preisgekrönte Blockchain-Lösung zum tokenbasierten Austausch von Produktionsdatensätzen entwickelt, die eine stückbasierte Abrechnung sowie hohe Cybersicherheit ermöglicht.
Die Entscheidung, ein Insolvenzverfahren zu beantragen, war erforderlich geworden, nachdem verschobene Aufträge von Kunden und Verzögerungen in den Lieferketten die Produktion behinderten, wodurch die Liquidität des Unternehmens beeinträchtigt wurde. Gemeinsam mit neuen Partnern und dem bisherigen Hauptanteilseigner, der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), besteht ein starker Wille, das Unternehmen fortzuführen.
Bionic Production verfügt in Deutschland über zwei Standorte – die Entwicklung und Produktion in der Hansestadt Lüneburg sowie einen „Show-Room“ im Hamburger Hafen.
„Wir sind zuversichtlich, einen Investor zu finden, denn das Potential der Technologie und insbesondere der Mobile Smart Factory sind enorm“, sagt Martin J. Neumann von Saxenhammer. Die ersten Gespräche mit Kunden und Lieferanten seien vielversprechend verlaufen.