• 10. Juni 2025
  • Nachhaltigkeit

VSME-Berichterstattung in der Praxis

Unabhängig von gesetzlichen Pflichten steigt der Druck zur Nachhaltigkeitsberichterstattung, denn zentrale Stakeholder wie Banken, Investoren oder Großkunden fordern zunehmend transparente ESG-Kennzahlen von Unternehmen ein. Wer als kleines oder mittleres Unternehmen diese Erwartungen ernst nimmt, stärkt sein Vertrauen, seine Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit am Markt.

Nachdem wir in unserem letzten Beitrag die strategische Relevanz des Voluntary Sustainability Reporting Standard for non-listed small and medium sized enterprises (VSME) für mittelständische Unternehmen beleuchtet haben (Der VSME: Nachhaltigkeitsberichterstattung für den Mittelstand – praxisnah, komprimiert und verständlich), zeigen wir in diesem Beitrag konkret, wie Sie den Einstieg in die Berichterstattung nach VSME angehen können – praxisnah, komprimiert und verständlich.

Wo stehen Sie und wo wollen Sie hin?

Am Anfang jeder ESG-Berichterstattung steht die Analyse der aktuellen Ausgangslage. Wie Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen bereits verankert ist und welche Daten bereits vorliegen sind hierbei entscheidend. Die Bestimmung des Konsolidierungskreis und der Berichtsgrenzen ist zudem relevant, um festzulegen welche Standorte, Gesellschaften oder Geschäftsbereiche berücksichtigt werden müssen. Im Anschluss muss entschieden werden, ob nur das Basismodul (ideal für Kleinstunternehmen) oder das Zusatzmodul in Verbindung mit dem Basismodul (geeignet für mittelgroße Unternehmen oder bei erweitertem Informationsbedarf) berichtet wird. 

Hinweis: Im Vergleich zur CSRD bietet der VSME einen deutlich schlankeren, ressourcenschonenden Einstieg in die ESG-Berichterstattung, ohne an Relevanz für Stakeholder und strategische Steuerung zu verlieren.

Was ist für Sie wirklich wesentlich?

Die doppelte Wesentlichkeitsanalyse (DWA) ist das Kernstück der Nachhaltigkeitsberichterstattung nach CSRD und bedeutet in diesem Kontext, dass zwei Perspektiven – Inside-out und Outside-in – betrachtet werden. Ein Nachhaltigkeitsthema ist demnach wesentlich, wenn es mit wesentlichen positiven oder negativen Auswirkungen und/oder Risiken und Chancen verbunden ist:

  • Impact Wesentlichkeit (Inside-out): Negative und positive Auswirkungen des Unternehmens auf ESG-Themen.
  • Financial Wesentlichkeit (Outside-in): Risiken und Chancen für das Unternehmen durch ESG-Themen. 

Auch wenn die DWA im Rahmen der freiwilligen Berichterstattung nach VSME nicht verpflichtend ist, bleibt die Analyse weiterhin der Kern einer fundierten ESG-Berichterstattung und ein strategischer Hebel, denn nur so können Unternehmen identifizieren, welche Nachhaltigkeitsthemen für sie wirklich relevant sind. Eine vollumfängliche DWA ist auch bei der freiwilligen Berichterstattung strategisch sinnvoll (insbesondere als Vorbereitung auf zukünftige Berichtspflichten), aber nicht unbedingt notwendig. 

Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen ist eine vollumfängliche DWA oftmals zu aufwendig und bedarf zu vieler Ressourcen, daher bietet sich hier eine kompaktere DWA an. Sie umfasst eine verschlankte Analyse der Wertschöpfungskette und der Stakeholder, die Identifizierung von Auswirkungen, Risiken und Chancen (IROs) ohne umfangreiches Bewertungsmodell, die Ableitung der wesentlichen Themen und die transparente Dokumentation der Vorgehensweise. 

  • Ob eine vollumfängliche Wesentlichkeitsanalyse (für die CSRD-Berichterstattung) oder  kompakte Wesentlichkeitsanalyse (für die VSME-Berichterstattung): Wir unterstützen Sie mit Erfahrung und Effizienz. Sprechen Sie uns gerne an!

Wie wird aus der Analyse eine Strategie?

Anhand der priorisierten Themen wird eine strategische Weiterentwicklung vorgenommen: Unternehmensspezifische ESG-Ziele werden definiert und Maßnahmen sowie messbare KPIs abgeleitet (z.B. Treibhausgasemissionen in Scope 1-3, Anzahl der Arbeitsunfälle im Quartal). Anschließend muss die Strategie in bestehende Unternehmensprozesse und -strukturen integriert werden.  

  • Sie möchten eine ESG-Strategie entwickeln, die wirklich zu Ihrem Unternehmen passt und umsetzbar ist? Lassen Sie uns gemeinsam Ihre maßgeschneiderte Strategie erarbeiten!

Wie kommunizieren Sie nachvollziehbar und glaubwürdig?

Ein überzeugender Nachhaltigkeitsbericht macht ESG-Leistungen für interne und externe Zielgruppen sichtbar. Hierfür werden relevante Datenpunkte basierend auf der doppelten Wesentlichkeitsanalyse identifiziert und der Bericht entlang der VSME-Vorgaben in den drei Kategorien Umwelt, Soziales und Unternehmensführung strukturiert. Die verständliche Aufbereitung des Berichts durch klare Sprache, aussagekräftige Kennzahlen und unterstützende Visualisierungen kann durch eine freiwillige Prüfung durch staatlich geprüfte, unabhängige Dritte ergänzt werden. 

  • Sie stehen vor der Herausforderung, die richtigen Angabepflichten auszuwählen, relevante Daten zu erheben oder prägnante Texte zu formulieren? Wir begleiten Sie gerne mit fachlichem Sparring und praxisnaher Unterstützung!
  • Sie denken über eine freiwillige Prüfung als Qualitätsmerkmal und Differenzierung nach? Wir zeigen Ihnen, welchen Mehrwert sie bieten kann!

Typische Herausforderungen

Herausforderungen bei der ESG-Berichterstattung zeigen sich bereits in der Identifizierung relevanter Themen: Die Durchführung einer Wesentlichkeitsanalyse und die Eingrenzung der tatsächlich wesentlichen ESG-Aspekte erfordert Zeit, methodisches Know-how und bereichsübergreifende Abstimmung. Eine weitere zentrale Herausforderung besteht in der Datenerhebung: ESG-bezogene Informationen müssen aus verschiedenen Abteilungen zusammengetragen werden. Dies kann durch unterschiedliche Datenformate, fehlende Zuständigkeiten oder unvollständige Datenbestände erschwert werden. Auch die strategische Verankerung stellt Unternehmen vor Herausforderungen: Damit die ESG-Ziele ihre Funktion als Steuerungsinstrument erfüllen können, ist es unerlässlich, dass sie nicht nur klar definiert, sondern auch effektiv mit der Unternehmensstrategie verknüpft und in die operative Umsetzung eingebunden werden. Zuletzt erweist sich die Kommunikation als anspruchsvoll: Komplexe Nachhaltigkeitsthemen müssen verständlich, konsistent und glaubwürdig aufbereitet werden – sowohl für interne Zielgruppen als auch für externe Stakeholder.

  • Gerade hier zeigt sich der Mehrwert externer Begleitung – fachlich fundiert, aber praxisnah.

Mit Weitblick statt Druck: Jetzt sinnvoll starten

Der Aufbau eines effektiven ESG-Datenmanagements und einer belastbaren Berichtsstruktur benötigt Zeit und professionelle Begleitung. Wer den VSME jetzt implementiert, schafft nicht nur Transparenz für heute, sondern legt den Grundstein für eine zukunftssichere und skalierbare Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Strategisch berichten – mit dem ESCHE-Nachhaltigkeitsteam an Ihrer Seite 

Als interdisziplinär aufgestelltes Team aus Nachhaltigkeitsberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen begleiten wir Sie fundiert, pragmatisch und individuell – von der doppelten Wesentlichkeitsanalyse, der Auswahl des Rahmenwerks über die strukturierte Datenerhebung bis hin zur externen Kommunikation.

Sie möchten ESG-Berichterstattung mit Substanz und Strategie?

Sprechen Sie uns an – wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen.

Florian Ludwig
Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Sustainability-AuditorIDW
Associated Partner
Tel +49 (0)40 36805-442
florian.ludwig@esche.de

Luisa Marie Borchardt
Sustainability Consultant & ESG Manager  
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luisa.borchardt@esche.de

Lisa Bruns
Junior Sustainability Consultant & Audit Assistant
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